Über 90 Snowkiter aus ganz Europa starteten am vergangenen Wochenende beim Amarok Snowkite Worldcup 2019 auf dem gefrorenen Reschensee. In den Disziplinen Course Racing und Long Distance Ski dominierte erneut Florian Gruber. Bei den Damen freute sich Jana Schader über den Sieg im Course Racing Ski. 

Die Sonne strahlte am Sonntag mit den Siegern um die Wette. Nach zwei guten Windtagen am Freitag und Samstag mit Kaiserwetter am Reschensee störte es niemanden wirklich, dass der Wind am Sonntag eine Pause einlegte. Bis dahin wurde allerlei Action beim Snowkite Worldcup geboten. Der Reschensee bewies erneut, warum er als einer der Snowkite-Hotspots in Europa gilt: Die dicke Schneedecke wurde zu großen Teilen gut belüftet. Nur vereinzelt hatten die Racer mit eisigen Stellen und ein paar Windlöchern zu kämpfen. Damit konnten die Veranstalter einen weitläufigen Kurs setzen, der für spannende Rennen sorgte. 

Racing ist die dominierende Disziplin bei den Snowkitern. Das Teilnehmerfeld war international und hochkarätig besetzt. Florian Gruber, Deutschlands Aushängeschild im Racing, bewies erneut, dass er nicht nur auf dem Foil zu den schnellsten Männern der Welt gehört. Der Garmischer entschied das Longdistance Race sowie das Course Racing auf Ski für sich. Nach 50 Kilometern auf der Langdistanz, die er in 90 Minuten zurücklegte, fuhr Gruber vor Felix Kersten (GER) und Pavel Kolabian (RUS) als erster über die Ziellinie. Ebenso konnte er sich am Samstag auf dem kurzen Kurs durchsetzen und siegte vor den beiden Russen Nikita Kodanev und Pavel Kolabian. Bei den Snowboardern gewann Reinhold Gehrer (AUT) vor Denis Garashchenko (RUS) und Bruce Kessler (SUI) auf der Langdistanz. Miroslav Schuetz (CZE) schnappte sich den Sieg vor Bruce Kessler (SUI) und Artem Renev (RUS) im Course Racing Snowboard.  

Jana Schader (GER), die am Vortag im Longdistanz mit einem dritten Platz punkten konnte, zeigte am Samstag ihre starke Form und entschied das Course Racing der Damen auf Ski für sich. Cristina Corse (ITA) und Mariska Wildenberg (FRA) folgten ihr auf den Rängen zwei und drei. Die Snowboard-Rennen konnte die Russin Valeria Garashenko vor Chanti van Boxtel (NED) und Carola de Groot (NED) für sich entscheiden.

Bei den Freestylern ging es etwas familiärer zu, denn das Teilnehmerfeld war deutlich kleiner. Auf Slidern und kleinen Kickern lieferten sich die Jungs ein unterhaltsames Battle. Artem Sarashchenko gewann vor den beiden Südtirolern Flavio Marx und Fabian Oberhofer. Erfreulich zu sehen: Jan Schiegnitz aus Deutschland nahm nach seinem schweren Sturz und der anschließenden Reha 2017 wieder an einem Freestyle Contest teil. Auch wenn „Shigi“ beim Kampf um die Podestplätze kein Glück hatte, ist es beeindruckend und gleichermaßen inspirierend zu beobachten, wie er sich nach einer so schweren Verletzung zurück gekämpft hat. 

Am Samstag stand abends noch das Riders Dinner im Kulturhaus Reschen mit anschließender Party auf dem Programm. Shred Rack Gründer Tobi Deckert war zwar verletzungsbedingt zum Zuschauen bei den Contests gezwungen, ließ dafür aber abends an den Plattentellern die überschüssige Energie heraus. Event-Organisator Pascal Matzke (Choppy Water) freute sich, dass die Rider zusammen mit den Aussteller von u.a. Cabrinha, Liquid Force, Flysurfer und Nidecker, den Vertretern der IKA und des Tourismusverbandes sowie weitern Gästen den gelungenen Event bis in den Morgen feierten. Den inoffiziellen Titel „Longest Party“ holte sich souverän Michi Leitna vom Flysurfer Team. 

Fotos: KITE Magazin / Amarok Snowkite Worldcup 2019 / Jan Schiegnitz