Furiose Action beim King of the Air 2021 Finaltag - Die Zusammenfassung:

Josh Emanuel

Fotos: Red Bull Content Pool / Tyrone Bradley, Craig Kolesky, Paul Ganse

Nach dem vielversprechenden ersten Event-Tag gestern sah die Vorhersage für den Sonntag gleich noch viel besser aus: Schon Mittags krabbelte die Table Cloth über den Tafelberg und schickte gut 30 Knoten hinunter zum Kitebeach für den Start um 14:00 Uhr. Nur der Swell war nicht ganz so sauber – was dem ein oder anderen Rider später gehörig die Petersilie verhagelte.

Runde 2 - schnelle Zusammenfassung:

Judges

Lewis vs. Giel:

Lewis Crathern fuhr weiterhin strikt in Boots und musste trotz guter Vorstellung einsehen, dass man ohne Boardoffs heute beim KOTA nicht mehr weit kommt – insbesondere nicht gegen einen bis in die Haarspitzen motivierten Giel Vlugt. Allerdings probierte Luis wirklich alles, inklusive eines mega hohen Handlepass – gefolgt von gleich noch einem kurz vor der Schlusssirene, den er allerdings nicht zu fassen bekam und so hart einschlug, dass es ihn aus seinen Boots riss. Giel leistete sich keine Schwächen, schrie sich auf dem Wasser permanent selbst an, um sich zu pushen und setzte sich am Ende durch.

Giel Vlugt

Tom vs. Airton:

Zwei Exoten, die gegensätzlicher nicht sein könnten: Tom in Boots, Airton strapless. Der Chop schwappte mittlerweile noch härter als an Tag 1, das machte Airtons Leben nicht gerade leichter. Schien ihm aber wie immer scheißegal zu sein. Denn er hielt mal wieder volle Möhre drauf. Tom fuhr spielerisch und mixte einige Freestyle-Elemente in seine Tricks, etwa seine Megaloop Late Backroll, bei der er sich vor der Landung aushakte und to blind aufsetzt. Es folgten Megaloop Late Backroll Boardoff von Airton in bewährter All-In-Manier. Dessen Kitekontrolle mit einer Hand kann man nicht hoch genug bewerten. Leider hatte er ziemlich viel Pech bei seinen Landungen und crashte oft, sodass Tom eine Runde weiter kam.

Edgar vs. Angely:

Angely setzte Edgar alles entgegen, was sie hatte. Late Backroll Kiteloop, dasselbe mit 2 Rotationen –

Edgar ließ aber nichts anbrennen und ballerte neben einigen ordentlichen Front- und Backroll Boardoff Megaloops einen Kung Fu Pass raus, bei dem er gefühlt den halben Weg bis Bigbay brauchet, um sich nach der Warpspeed-Landung wieder einzuhaken. Außerdem sahnte er bei den Judges eine 8,4 für einen Frontroll Contraloop Board Off ab, gefolgt von zwei Grabbed Backroll Contraloop Boardoffs. Das war ein Ausrufezeichen von Edgar!

Kevin Langeree

Arthur vs. Kevin

Irgendwie lassen es beide merkwürdig ruhig angehen – also für KOTA-Verhältnisse zumindest. Es wirkte zunächst wie ein vorsichtiges Abtasten. Kevin setzte wie so oft auf maximale Kontrolle und versuchte seinen smoothen Style auszuspielen. Das Wasser brodelt, sodass es schwierig für beide erschien, ordentliche Kicker zu finden. Arthur legte vor mit einem Megaloop Boardoff mit Boardflip, Kevin konterte mit mehr Höhe. Der junge Franzose fuhr fährt technisch stark, aber Höhe zählt eben mehr, also muss er sich Kevin geschlagen geben, auch wenn es knapp für ihn war. Hätte er seinen letzten Trick nicht gecrasht, wäre es nochmal richtig spannend geworden. Kevins Heat war zwar solide, aber mit keiner Wertung über sieben Zählern nicht unbedingt eine Bewerbung für einen Platz auf dem Podium für den Triple-KOTA-Champion.

Josh Emanuel

Val vs. Josh

Beide brauchten etwas Anlaufzeit, bis sie die ersten Scores einfuhren. Val crashte gleich zweimal hart in eine Welle. Das zermürbt. Auch Josh musste zwei ordentliche Watschn wegstecken. Wenn der Südafrikaner den Absprung mit seinem Zehner voll getroffen hatte, konnte er seine Megaloops genau wie gestern super tief und aggressiv durchziehen. Die Landungen sahen mit seinen kurzen Leinen immer arg sketchy aus, weil der Kite während der Landung gefühlt komplett in Richtung Tafelberg fliegt, während Josh mit Mach2 in Richtung Doodles aufsetzte und erst in letzter Sekunde den Landeloop herum riss. Das mit Thema Extremity hatte der Local anscheinend verinnerlicht. Val versuchte in letzter Sekunde noch einen Contraloop, crashte aber zum vierten Mal und musste sich aus dem Event verabschieden.

Runde 3 - Langsam wird´s ernst

Stig vs. Lasse

Auch Lasse hatte mit dem Wasser zu kämpfen und musste gleich dreimal hintereinander während der Anfahrt abbrechen. Stig nutzte die Zeit für zwei saubere Boogieloops mit Double-Rotation, bekam dafür aber nur jeweils magere sechs Punkte. Lasse haderte sichtlich mit den Wellen, versuchte es mit super kurzem Anlauf inside – und traf wieder nichts. Langsam konnte er einem leidtun. Bei ihm war gehörig der Wurm drin. Allerdings bekam derweil auch Stig nicht sonderlich viel auf den Scorezettel. Erst als der halbe Heat um war, besserte sich die Lage. Megaloop Boardoff mit 6,74 Punkten für Stig, gekontert von Lasse mit einem ziemlich hohen Boogieloop mit doppelter Rotation. Am Ende stand für Stig mit 27,18 trotzdem ein solider Heat-Score auf der Competition-Ladder, während sich Lasse nach einem ziemlich verkorksten Heat leider verabschieden musste.

Stig Hoefnagel

Liam vs Edgar

Wenn Rookies gegen Superhelden antreten, ist das manchmal wie im DFB-Pokal, wenn ein Drittligist gegen den FC Bayern randarf. Angriff ist die beste Verteidigung – dachte sich wohl auch Edgar Ulrich. Wobei man den jungen Franzosen sicher nicht als drittklassigen Kiter einsortieren darf. Er knattert gleich wild drauflos: Contraloop Boardoff mit Frontrotation – sein guter Heat aus Runde 2 scheint ihm eine deftige Portion Selbstvertrauen mit auf den Weg gegeben zu haben. Liam ließ sich davon nicht beeindrucken und zog routiniert seinen Stiefel durch: Fetter Doobie-Loop, gefolgt von einem noch fetteren Late Backroll Kiteloop Boardoff mit super tief geloopten 9er Bandit und früh abgezogenem Board. 8,66 war das den Judges wert, der bis hierhin zweithöchste Score des Events. Weiter gings in perfektem Richman-Style mit einem Kungfu-Pass, bei dem die Judges anscheinend die Anzahl der Rotationen vor der Landung offenbar nicht mehr zählen konnten. „4+ Rotations“ stand hinterher in der Tricklist, bei Liams Level kann man schonmal den Überblick verlieren. Edgar schien zu merken, dass gegen den Spanier kein Kraut gewachsen ist. Der Franzose versuchte alles, crashte aber mehrmals heftig. Liam bewie mit drei Tricks deutlich über der 8-Punkte-Marke und einem Impression Score von 9,26, dass er einen Platz im Finale für sich beanspruchte – wenn nicht sogar mehr. Und Contraloops kann der Spanier übrigens mittlerweile auch ziemlich gut. Vom ersten bis zum letzten Trick ein überragender Heat von Liam.

Liam Whaley

Aaron vs Giel

Aaron startete wieder mit seinem Fünf-Strut-Proto von gestern. Gut möglich, dass Duotone-Designer Ralf Grösel dem abgezockten Briten noch etwas Arbeit mit zur Arbeit gegeben hatte. Nicht, dass ihm während der Heats zu langweilig wird. Giel konnte sich seinen Stoke aus Runde 2 ganz offenbar konservieren, denn der Niederländer legte schon wieder los wie ein Karnickel auf Speed: Boogieloop Double-Rotation, Grabbed Late Backroll Megaloop, Frontroll Kiteloop Boardoff mit Double-Rotation – und bämm: 21,86 Punkte mit den ersten drei Tricks. Jetzt musste Aaron zaubern. Er versuchte es mit verschiedenen Boardoff-Varianten, kam damit aber kaum über die 7-Punkte Marke. Währenddessen lief für Giel wirklich alles zusammen: Er landet fast jeden seiner Tricks und fing bereits in der Luft vor der Landung an sich selbst zu feiern. Mit Hadlow flog einer der ersten Favoriten überraschend raus!

Aaron Hadlow

Janek vs Josh

Core-internes Team-Duell – und einer der spannendsten Heats des Tages: Außer, dass die beiden dasselbe Logo im Tuch haben, könnten sie unterschiedlicher kaum sein. Janek, klein, zierlich, katzenhaft und mit einem 8er XR7 unterwegs – Josh, bullig und kraftvoll, hing weiterhin an seinem 10er Nexus. Der strubbelige Pole legte gleich mit einem schwindelerregenden Boogieloop Boardoff los, hatte gefühlt ewig Zeit, bevor er sich das Brett zurück an die Füße stecken muss, crashte dann aber unglücklich in den Wellen. Josh wechselte früh auf einen 9er GTS, ein Indiz dafür, dass es mittlerweile kräftig ballerte. Der heftige Wind schien Josh in die Karten zu spielen, denn er scorte eine 8,34 für einen heftigen Megaloop Boardoff. Aber da Janek elfenhaft leicht ist und sein Kite in Bezug auf Lift und Hangtime überlegen war, konnte er mit einem Contraloop antworten, bei dem er während des Landeanflugs locker jedem Zuschauer am gut besetzten Strand einzeln hätte zuwinken können. Josh hielt mit seiner ganzen Wucht dagegen – und setzt noch einen drauf: 8,82 für eine ultra heftig geloopte Megaloop Late Backroll. Viel krasser kann man das kaum machen. Jetzt musste sich Janek langsam etwas einfallen lassen, denn Josh hatte bereits zwei hohe 8er-Wertungen auf dem Zettel. Vor diesem Heat hätte wohl niemand geglaubt, dass es so eng werden könnte. Janek könnte nochmal einen First Ever wie an Tag 1 mit einer 9er-Wertung brauchen, doch es gelang ihm nicht. Man wollte nicht in der Haut der Judges stecken, die sich mit dem Ergebnis gebührend Zeit ließen. Am Ende bewahrheitete sich, womit vorher kaum jemand rechnete: Josh schmiss einen der heißesten Titelanwärter aus dem Event. Radikale Loops triumphierten über Sprunghöhe und Eleganz, ein Fest für alle Megaloop-Puristen. Vorsprung: hauchdünne 0,64 Punkte.

Josh Emanual

Tom vs. Marc:

Nach dem Core-Krimi zwischen Josh und Janek mussten die Zuschauer den Puls erstmal wieder herunterbringen. Marc und Tom, Teamkollegen bei North, halfen dabei, weil die Kräfteverhältnisse in diesem Heat klar verteilt schienen. Tom schaffte es zwar, mit seinen kreativen To-Blind-Landungen ein paar Extra-Stylepunkte einzuheimsen, aber Marc ließ keine Zweifel daran aufkommen, dass er in diesem Event weit kommen würde. Mit dem kraftvollen und cleanen Style, den man von ihm kennt, zog er einen blitzsauberen Frontroll Contraloop Boardoff, gefolgt von Backroll Kiteloop Boardoff, einem Grabbed Boogieloop und einem Grabbeb Late Backroll Megaloop für solide 8.08 Zähler. Tom setzte zwar eine Late Backroll Kiteloop to blind dagegen und kassiert eine 8,3, aber in Summe kam er nicht an das hohe Niveau des Neuseeländers heran. Dessen letzter Grabbed Frontroll Contraloop Board Off ist mit 9,04 nicht nur der bis hierhin zweithöchste Event-Score, sondern auch ein netter Klaps auf den Youngster-Hintern seines britischen Teamkollegen, den er damit sicher aus dem Event beförderte.

Marc Jacobs

Nick vs Kevin:

Langweilig war dieser KOTA nun wirklich nicht. Im letzten Heat der Runde 3 trafen die beiden Kumpel, Big-Air-Legenden und KOTA-Sieger Nick und Kevin aufeinander. Der Wind nagelte mittlerweile mit deutlich über 30 Knoten – darauf stehen beide, denn es kommt ihrem Riding entgegen. Dementsprechend on fire waren die „alten Herren“. Beide machten das, was sie immer machen: Kevin versuchte es mit maximaler Höhe und Kontrolle, Nick packte unter anderem seinen Signature-Move aus, mit dem er 2017 den KOTA gewinnen konnte: Megaloop One-Footer auf dem Weg zum Strand. Kevin hielt seinerseits mit einem massiven, gebrabbten Onefooter Megaloop dagegen. Zwischenzeitlich trennten die beiden nur 0,26 Zähler auf den Wertungszetteln. Die Kiteloop-Boardoff-Show konnte sich sehen lassen, nur die die wirklich herausragenden Innovationen brachten beide Routiniers nicht mit. Vor ein oder zwei Jahren wäre das sicher ein würdiger Final-Heat gewesen – alle sechs gewerteten Tricks lagen klar über der 7er-Marke – doch an Contraloops oder Danglepasses wagten sich beide nicht. Am Ende setzte sich Kevin mit dem deutlich höheren Impression Score durch.

SCHEITERN VERBOTEN - HALBFINALE

Stig vs Giel

Zwei KOTA-Rookies unter sich – beide wahnsinnig aufgepeitscht und hungrig. Stig leistete sich zu Beginn wieder ein paar Unsicherheiten bei den Absprüngen, während Giel seine ganze Physis einsetzte, um sein Board in jeden noch so holprigen Absprung zu donnern. Aber: wenn Stig die Kante mal traf, ging´s mächtig ab. Mit einem Grabbed Kiteloop Boardoff und einem doppelt rotierten Boogieloop setzte er Giel unter Druck. Der konterte mit einem sehr hohen und aggressiv geflogenen Late Backeroll Kiteloop. Auch diese beiden lagen kurz vor Ende des Heats extrem dicht zusammen: 0,06 Pünktchen sind ein Hauch von nichts. Giel schien das zu wissen und nutzte seine Airtime, um die Crowd von oben anzufeuern und etwas für seinen Show-Score zu tun. Kurz vor Schluss setzten beide nochmal einen drauf: Giel legte einen Frontroll Kiteloop Boardoff mit 2 Rotationen vor, Stig zog mit einem raketenhaften Dangle Pass und drei Rotationen nach. Die Overall Impression entschied auch diesen Heat – und zwar zugunsten von Stig, der damit verdient das erste Final-Ticket in der Tasche hatte.

Giel Vlugt

Marc vs Liam

Es tat eigentlich fast schon weh vor dem Heat zu wissen, dass es einer dieser beiden es nicht ins Finale schaffen würde, denn das Potenzial dazu hätte jeder. Contraloops, Kung Fu Passes und heftige Megaloop Boardoffs hatten wir von beiden zuvor gesehen und das sind die Tricks, die wahrscheinlich auch zum Sieg führen dürften. Marc feuerte Maschinengewehrsalven an Highscores schon binnen der ersten zwei Minuten heraus: Boogieloop Triple Rotation, Grabbed Frontroll Contraloop Boardoff – dazu richtig tiefe Loop-Winkel. Liam entging das offenkundig nicht, denn nach einem Crash bei Trick 2 zog er mit einem superhohen Backroll Kiteloop Boaroff nach und holte sich als erster eine 8-Punkte-Wertung ab. Doch so richtig rund lief es für den Neu-Porschefahrer nicht, denn auch Trick 4 endete mit einem Crash, während Marc Trick für Trick ins kalte Wasser hämmerte und seinen Vorsprung mit einem wuchtigen Frontroll Boardoff Contraloop, der den Judges eine 8,46 wert war, ausbauen konnte. Liam schloss mit einem Frontroll Boardoff Kiteloop zu Marc auf und machte gleich darauf mit einem extra krassen Kung Fu Pass Druck. Furztrocken zog der Kiwi gleich darauf seinen Handlepass durch, allerdings mit weniger Höhe. Die beiden trennten kurz vor dem Ende nur 0,04 Pünktchen! Liam knallte Sekunden vor der Tröte nochmal einen unfassbaren Dangle Pass raus, der ihn kurzzeitig knapp in Führung brachte. Wieder musste die Overall Impression diesen Heat entscheiden – wobei Liam ungewöhnlich viele Crashes auf der Scorecard hatte. Und das ignorierten die Judges nicht: Marc zog mit hauchdünnem Vorsprung ins Finale ein.

Marc Jacobs

Kevin vs Josh

Josh schien nun alle Register zu ziehen und hatte mit dem GTS eine die radikalere Loop-Maschine am Haken. Kevin spulte abermals sein Programm ab: Boogieloop, Grabbed Late Backroll Kiteloop, dasselbe nochmal etwas höher und schon hatte er drei solide 6er-Wertungen zusammen. Josh wurde derweil vom Pech verfolgt: Er traf seine Absprünge nicht sauber, sodass ihm Sprunghöhe für seine Hardcore-Loops fehlte. Der Wind schien etwas zu schwächeln, sodass der bärige Kapstädter einfach nicht hoch genug hinaus kam. Kevin punktete währenddessen mit einem sehr ordentlichen Kiteloop Board Off und baute damit den Vorsprung aus. Mit zwei Crashes hintereinander machte sich Josh das Leben jetzt so richtig schwer. Nachdem er zuvor mit dem Heat seines Lebens Janek aus dem Event geschmissen hatte, müsste er nun noch irgendwie den Trick des Tages hervorzaubern, um Kevin am Finaleinzug zu hindern. Es gelang ihm nicht. Dass der Niederländer und dreifache KOTA-Champion erneut ins Finale einzog, hätten vorher nicht allzu viele erwartet.

Josh Emanuel

Finale

Wir sind ehrlich, Kevin und Stig hatten wir fürs Finale nicht unbedingt auf dem Zettel, Marc dagegen schon. Doch keiner der drei streifte unverdient das Lycra über, um in den letzten Heat des KOTA ´21 zu starten. Noch einmal 15 Minuten Vollgas! Kevin wechselte gleich nach dem ersten Trick erstmal den Kite. Offenbar hatte der Wind etwas nachgelassen. Während Marc schon wieder einen Trick nach dem nächsten einbuchte und üppige Punkte kassierte, musste Kevin überraschend zwei Crashes wegstecken. Stig hatte mal wieder das ein oder andere Problemchen, den richtigen Absprung zu treffen. In den Heats zuvor konnte er das jedes Mal ausbügeln, doch nun gelang ihm wenig. So ein Finale zerrt vermutlich doch signifikant an den Nerven. Beide Niederländer taten sich schwer. Kevin verlor wertvolle Zeit, weil er sein Board verlor. Nach der Hälfte des Heats hatte er gerade mal zwei gewertete Tricks auf der Uhr – einen Boogieloop und einen Grabbed Megaloop, beide nicht gerade siegverdächtig. Stig schien sich zu berappeln und zog mit einem Boogieloop, einem Kiteloop Boardoff und einem Grabbed Late Backroll Kiteloop ein wenig näher an Marc heran. Der wiederum bestätigte seine herausragende Form eindrucksvoll: Frontroll Boardoff Contraloop, Grabbed Late Backroll Kiteloop, Dangle Pass mit doppelter Rotation – seine Standards ließen wenig zu Motzen übrig und wurden von den Judges entsprechend honoriert. Da konnte einfach nichts mehr anbrennen, besonders nachdem Kevin eine Minute vorm Ende des Heats nochmal derb crashte und erneut nach seinem Brett fischen musste. So heißt der Sieger des 2021er King of the Airs mindestens so deutlich wie verdient: Marc Jacobs. Herzlichen Glückwunsch – zum Sieg und zum Geburtstag! Die schönsten Geschenke macht man sich doch immer noch selbst. Und Props gehen an dieser Stelle raus an Jesse Richman für seine prophetischen Fähigkeiten.

“Ich habe vor zwei Jahren meinen meinen Game Plan komplett umgestellt. Das erforderte harte Arbeit und Hingabe. Ich bin niemand besonderes, sondern habe mir nur den Arsch dafür aufgerissen,” gab sich der Kiwi nach seinem Triumph im fünften Anlauf bescheiden und bedankte sich artig bei seinen Sponsoren. Im North Headquarter knallten derweil die Korken, denn mit dem Orbit produziert die Marke erneut den Sieger-Kite.

Kevin Langeree, Marc Jacobs und Stig Hoefnagel

RED BULL KING OF THE AIR 2021:

  1. Marc Jacobs
  2. Kevin Langeree
  3. Stig Hoefnagel
Red Bull King of the Air 2021 Champion Marc Jacobs

Wer Marcs Kiteboard gewinnen möchte: North verlost vier Atmos in einer Limitd KOTA Edition.

www.northkb.com/en/kota