Das Pact verzichtet auf großes Buhei, doch leistet sich dafür wenig Schwächen – ein gut­mütiger Kumpeltyp. 

Gaastra gibt sich bei seiner Twintip-Range puristisch. Drei Boards müssen reichen, um die wichtigsten Segmente abzudecken. Die Freestyle- und Boot-Fraktion will GA mit dem Pact abholen. Bei der Konstruktion setzt GA auf einen Holzkern mit Carbon-­Stringern. Im Unterwasserschiff prangt eine ausgeprägte Vierfach-Konkave, die sich von einem Tip zum anderen durchzieht. Mit deutlich unter vier Kilogramm Lebendgewicht gibt sich das Pact angenehm leichtfüßig. Die relativ kurzen Finnen und seine breiten, kantigen Tips lassen erahnen, dass das Pact mit Vorliebe von Wakestylern bewegt wird. Dazu passen die relativ simpel gehaltenen Schlaufen und Pads leider nicht so richtig. Sie sind zwar bequem, könnten aber mehr Halt bieten, und die Montage erfordert aufgrund der kurzen Schrauben etwas Kraft und Geduld, denn die Konkaven aus dem Unterwasserschiff verlaufen ebenfalls durchs Topsheet, sodass die Pads nicht komplett flach aufliegen. 

Auf dem Wasser zählt das Pact zu den Frühgleitern. Es springt direkt an und gleitet ohne große Anstrengung los. Dabei fühlt es sich etwas größer an, als es tatsächlich ist. Es liefert zwar gute Rückmeldung, wirkt aber im Vergleich zur straffen Konkurrenz gedämpfter und nicht ganz so spritzig. Die Laufruhe ist beim Pact gelungen. Es gleitet unauffällig dahin und ringt dem Piloten auch im Kabbelwasser wenig Mühe ab. Nur bei stärkerem Chop schlägt es ein wenig, wobei die Erschütterungen noch im tolerierbaren Bereich liegen. Durch das gedämpfte Feeling meint man, langsamer unterwegs zu sein, doch der Eindruck täuscht. Auch bei Stotterwind behält das Pact seine guten Gleit­eigenschaften, anstatt wehleidig auf Tauchstation zu gehen. Beim Höhelaufen ist es dafür weniger intuitiv. Es verlangt eine saubere Technik und etwas Führung über den vorderen Fuß. Wer es ordentlich aufkantet und dann frei laufen lässt, erzielt gute Amwindkurse. Fährt man zu passiv und zu aufrecht, braucht man ein bis zwei Extra-Schläge für dieselben Höhenmeter. 

Bei eingehakten Absprüngen machen sich die breiten Tips bemerkbar. Die Kante bietet soliden Griff, sodass sich auch bei über­power­ten, großen Kites die Querkräfte im Zaum halten lassen. Doch die Geo­metrie verlangt einen kräftigen und vor allem sauberen Absprung­impuls. Hier schnalzen andere gieriger aus dem Wasser. Der Pop ist dabei ordentlich, aber nicht explosiv. Un­hooked sieht die Welt anders aus: Zwar hätten wir uns auch ausgehakt etwas mehr Pfeffer gewünscht, doch kann das Pact hier durch Einfachheit überzeugen. Denn gerade für Unhooked-Ein­steiger gelingen die Absprün­ge weich, gut dosierbar und vor allem sauber. Das Board schält sich ganz brav und angenehm weich über die Kante aus dem Wasser. Wer es radi­ka­ler mag, ist vermutlich bei den bissigen Vollcarbon-Boliden besser aufgehoben, aber für den komfortorientierten Gelegenheits-Wakestyler ist das Pact ein guter Kumpel. Beim Landen verschneidet es nicht, dürfte aber gerne etwas mehr Dämpfung bieten. 

Fazit: Solide, wenn auch etwas unauffällige Gesamtperformance – Spektakel veranstalten andere. Pact-Piloten bekommen einen gutmütigen Free-/Wakestyler zum kleinen Preis.

TECHNISCHE DATEN:

Länge: 139 cm        

Breite: 42,0 cm

Breite Tips: 30,5 cm        

Rocker: 4,4 cm

Finnen: 3,5 cm        

Gewicht: 3,87 kg

Stanceoptionen: 3        

Duckstance: 3-fach

Preis:

699 Euro inkl. Schlaufen u. Pads

Gut / Weniger Gut

  • Angleiten
  • Unhooked Absprünge fehlerverzeihend
  • Geringes Gewicht
  • Montage der Schlaufen/Pads fummelig

Fahreigenschaften

Drehverhalten
Eignung