Beim Choice 4 läuft unseren Testern tatsächlich der Sabber aus dem Mund. Fahr- und Sprungleistungen dieses Allrounders sind eine Ansage an die Konkurrenz.

das Choice 4 von Core in Action

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Auch Core liefert einen waschechten Freestyle-Allrounder. Die große Fangemeinde des Choice 4 hat sicherlich auch mit seinen inneren Werten zu tun: Typisch bei Core ist das hochwertige Cartan-Carbon mit niedrigem Harzanteil, bei dem die Kohlefasern im 30-Grad-Winkel verlegt sind. Das soll für geringere Torsion, verbesserte Rückstellkräfte und schnelleren Response bei gleichzeitig hohem Flex sorgen. Neu sind die sogenannten Katana Channels, die die Tips in Längsrichtung versteifen und dem Board mehr Sprungleistung entlocken sollen. Dazu wurde das Deck im Bereich der Schlaufen bis zu den Finnen auslaufend mit Bevels an den Kanten versehen. Die Abschrägungen sollen das Board ebenfalls steifer machen. Zugleich verjüngt sich die Kante zu den Tips hin, was sich positiv auf die Lage im Wasser und die Angleitleistung auswirken soll. Ausgeklügelt sind auch Konstruktion und Form der Kante, die nicht überall gleich ist: Im Mittelteil verläuft sie tucked under, geht auf Höhe der Schlaufen in ein Boxrail über und läuft zu den Tips hin scharf aus. Core verspricht: mehr Grip, besseres Höhelaufen und Kontrolle beim Absprung. Wir haben das Board mit den bekannten Union Pro 3 Pads getestet, die allgemein als sehr gut bewertet wurden. 

Fahrverhalten:

Core beweist, wie breitbandig ein Freestyle-Board sein kann. Das Set-up des Choice 4 ist mit Schlaufen wirklich ge­lun­gen, zugleich lädt es dazu ein, es auch mit Boots zu fahren. Beim Angleiten fährt es in der Top-Gruppe mit, insbesondere ver­glichen mit den reinrassigen Freestylern. Schon während der ersten Meter punktet es mit seiner enormen Laufruhe und dem filigranen Feingefühl auf der Kante. Während viele Wake­styler stoisch losdampfen, dominiert beim Core spielerische Leichtigkeit. Das Board verblüfft mit lebendiger Reaktivität und verlangt wenig Kraft in den Steuerimpulsen. Die üppigen Fahrleistungen lassen sich sehr einfach abrufen. Dazu gibt es sich fehlerverzeihend und wenig wählerisch bei der Gewichtsverteilung. Man kann es genauso gut über den vorderen Fuß ins Wasser stiefeln wie auch in völlig uneleganter Freerider-Manier mit viel Gewicht auf dem hinteren Bein durchs Wasser pressen – das Core gleitet gutmütig und konstant vorwärts. Die Abstimmung ist ähnlich wie beim Cabrinha mittelloose gewählt, das Core liefert einen guten Mix aus Führung, Agilität und Drehfreude.

Es lässt sich leicht switchen und zieht gecarvte Turns in mittleren Radien wie auf Schienen durch. Was sich bei den Fahrleistungen bereits andeutet, setzt sich nahtlos bei den Sprungeigenschaften fort. Auch hier gehört das Choice 4 zum Besten, was man von einem free­style­orientierten Allrounder verlangen kann. Die präzise Rückmeldung und das ausgezeichnete Rückstellverhalten erlauben eingehakt kraftvolle Absprünge mit der chirurgischen Genauigkeit eines Skal­pells. Schon mit wenig Tempo und moderat aktivem Absprung kommt das Board auf ordentliche Höhen. Dazu ist es auffällig einfach zu springen, verglichen mit den fahrtechnisch anspruchsvolleren Konkurrenz-Boards. Genauso lässt es sich mit Vollgas ankacheln und hält dabei die Kante bis zum letzten Moment. Ausgehakt gelingen die Absprünge ebenso kinderleicht. Das Choice lässt sich über die gesamte Kante maximal auf­laden und wirkt wie eine Sprungfeder unter den Füßen. Beim Vorgänger hatten schwere Kiter mit den etwas weicheren Tips zu kämpfen. Beim neuen Choice bekommt man nun sattestes Feedback im Absprung, sodass jeder Sprung perfekt dosierbar ist. Kirsche auf der Torte: die butterweichen, fehlerverzeihenden Landungen.

Fazit:

Viel besser kann man einen Freestyle–Allrounder vermutlich kaum bauen. Mit dem Choice 4 haben die Fehmaraner voll ins Schwarz(weiß)e getroffen. 

Freistehen vom Choice 4 von Core

Technische Daten

Länge: 139 cm
Breite: 42 cm
Gewicht: 4.100 g      
Breite Tips: 29,5 cm
Finnen: G10, 48 mm      
Stance-Optionen: 3
Stance-Winkel: stufenlos

Preis:

1.258 EUR inkl. Schlaufen/Pads

Gut / Weniger Gut

  • gute Allround-Eigenschaften
  • leicht abzurufendes und kraftvolles Sprungverhalten
  • -

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