Duotone hat seinen Kompakt-­Klassiker Pro Whip für 2020 nochmals überarbeitet und ihm mehr Wave-Gene eingebaut.

Das Duotone Evo Pro Whip im Test
Duotone Pro Whip 2020 im Test - Rider: Marc-Kevin Scholz (Duotone Pro Center Robinson Club Cabo Verde)

Das Duotone Pro Whip ist einer der Platzhirsche unter den Compact Shape Directionals. Die Bauweise ist gespickt mit interessanten Features.

Konstruktion:

Konstruktion: Wie alle Boards aus ­Duotones Pro-Serie kommt auch das Pro Whip mit dem auffälligen Netz aus Technora-Fasern und dünnen Rails. Das Board wird aus einem par­tiellen Bambus-Sandwich mit sichtbaren Kork-Absorbern unterhalb der Standfläche und diversen Verstärkungen in einem mehrstufigen Vacuum-Bag-Prozess laminiert. Die Bauweise soll einerseits den Flex und das klassische Feeling von Surfboards in Glas­fa­ser-Bauweise bieten, jedoch deutlich robuster und weniger anfällig für Dellen sein. Im Unterwasserschiff verläuft ein ausgeprägter Channel mit einer Doppelkonkaven. Die optional erhältlichen Pads bieten eine hervorragende Mischung aus Grip, Dämpfung und Komfort. Der Shape des 2020er-Pro-­Whip wur­de grundlegend überarbeitet. Der brei­tes­te Punkte wurde etwas nach vorn verlagert, außerdem hat die Nose mehr ­Rocker bekommen. Damit will Shaper Sky Solbach das Board stärker in Richtung Welle getrimmt haben. 

Fahrverhalten:

Beim Angleiten gibt sich das Whip angenehm unkompliziert und beschleunigt willig schon bei wenig Zug im Kite. Es liegt etwas tiefer und dadurch sehr satt im Wasser. Zwar gehört es nicht zu den schnellsten Boards dieser Gruppe, dafür bietet es hervorragende Dämpfung und enor­me Laufruhe, selbst in heftigem Kabbel­wasser. Einmal beschleunigt hält es das Tempo gut und gleitet selbst durch größere Windlöcher mühelos hindurch. Das Duotone schlägt nicht, läuft gut und einfach geradeaus und ist auch von Directional-Einstei­gern mühe­los beherrschbar. Trotz der sportlichen Aus­legung ist Duotone hier ein sehr kom­for­tab­les Board ge­­lun­gen.

Bei der Gewichtsverteilung gibt es sich fehlerverzeihend. Es gleitet auch mit etwas zu viel Druck auf Nose oder Tail noch recht frei. Das Höhelaufen verlangt dem Pi­loten ebenfalls keine höhere Kite-Mathematik ab. Egal ob man es über die Kante oder mehr über die Finnen fährt, das Pro Whip zieht dank seines guten Grips und der Gleiteigenschaften willig und einfach nach Luv. Selbst größere Kites mit höherem Querzug lassen sich damit noch gut bändigen. Das einfache Handling setzt sich bei Halsen und Wenden fort. Es dreht ohne nennenswerten Kraftaufwand, ist kippstabil genug, damit Fußwechsel leicht gelingen, und beschleunigt danach sofort wieder.

Das Duotone liefert ein leben­diges und reaktives Feeling, ist aber verglichen mit dem aggressiven Slingshot nicht das agilste Board im Test. Turns zieht es in sau­be­ren und variabel steuerbaren Radien. Nur bei ganz engen Kurven braucht man mehr Vehemenz in der Steuerung. Dabei liefert das Pro Whip jederzeit hervorragendes Feed­back und vermittelt hohe Kontrolle. In der Welle kann es ebenfalls satt punkten. Es nimmt den Schub schnell auf und beschleunigt ver­läss­lich. Zwar sind andere etwas ­agiler, dafür wirkt das Duotone harmonischer abgestimmt.

Es kommt in kleinen wie in größeren Wellen überzeugend gut klar uns bietet ausgeprägtes Surf-Feeling. Wer einen aktiven Fahrstil mitbringt, kann es mit hoher Dynamik manövrieren. Beim Strapless-Sprin­gen sortiert es sich solide im Mittelfeld ein. Es verträgt viel Druck im Absprung und löst sich mit mittle­rem Pop einfach vom Wasser. Dazu bieten die Pads enormen Halt und das Board klebt stabil am Fuß. Die Landungen dämpft es ­butterweich. 

Fazit:

Ausgezeichneter Wave-Allrounder für alle Könnensstufen: einfach zu fahren und dennoch sportlich genug, um auch in größe­ren Wellen für Spaß zu sorgen. Dazu punktet es durch seinen hohen Fahrkomfort und das einfache Handling.

Das Duotone Evo Pro Whip im Test
Testnoten für das Duotone Evo Pro Whip

TECHNISCHE DATEN:

Länge: 5’3″
Breite: 47,5 cm
Gewicht: 3,44 kg

Volumen: 23,7 l
Finnen: Thruster
Finnenlänge: 11 cm
Strip Inserts: nein

Preis:

1.129 EUR inkl. Finnen/Pads

Gut / Weniger Gut

  • einfaches, fehlerverzeihendes Handling
  • hohe Laufruhe und Fahrkomfort

Weitere Compact Shape Boards im Test:

Cabrinha X-Breed, F-One Slice Carbon, Kold Shapes Statement, Liquid Force Messenger, Naish Skater, North Cross, RRD C.O.T.A.N. Classic, Slingshot Sci-Fly

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