Die High-Performance-Version des ­Spike ist ein echtes Fliegengewicht. Seine straffe Abstimmung bietet Vor- und Nachteile.

Auch Duotone liefert mit dem Spike Tex­treme ein XXL-Twintip mit High-Perfor­mance-­Ausrichtung. In der einzigen verfügbaren 153er-Größe liegt es zwischen dem Fusion LW und der Flydoor, wenngleich die sehr gerade Outline und die riesige Gleit­fläche näher an der Flydoor liegen als am deutlich kompakteren Fusion LW. Neben der Textreme-Version bietet Duotone das Spike noch in einer einfacheren, günstigen, aber auch schwereren Bauweise mit demselben Shape an. 

Konstruktion:

Duotone setzt mit dem sehr flachen Rocker und relativ gerade Outlines den Fokus beim Spike Textreme auf frühes Angleiten. Das Unterwasserschiff verfügt über eine harmonische Monokonkave, die sich durch das gesamte Board zieht. Sein Innenleben wurde mit dem bekannten Tex­treme Carbon und einer 45-Grad-Biaxial-­Glas­bauweise versehen, die für Fahrdyna­mik und Pop sorgen sollen. Gleichzeitig spart die Bauweise viel Gewicht. Auf der Waage ist das Spike Textreme sogar leichter als das kleinere Fusion LW. Dabei ist das Spike sehr straff abgestimmt. Im direkten Vergleich wirken das Fusion LW und die Flydoor spürbar weicher. 

Fahrverhalten:

Das geringe Gewicht, die ­üppige Fläche, die flache Rocker-Linie und die relativ gerade Outline wissen beim Angleiten zu überzeugen. Auf Flachwasser reicht schon geringer Zug im untersten Windbereich, um das Spike auf Touren zu bringen. Sofort beschleunigt es satt und baut auf Flachwasser zügig Tempo auf. Dazu punktet es mit gu­tem Durchgleitverhalten in Windlöchern. Man spürt die sportlich straffe Abstimmung deutlich. Trotz der XXL-Dimension hängt es präzise und reaktiv am Fuß. Hier weiß die Carbon-Bauweise ihre Vorteile auszuspielen. Die Kante beißt mit enormem Grip zu und bietet sehr viel Führung.

Bei der Ge­­wichtsverteilung gibt es sich relativ anspruchslos. Nur zu viel Druck auf dem vorderen Fuß mag es nicht besonders. Zwar bringt man es damit nicht aus dem Gleiten, doch fördert man die Spritzwasserentwicklung, wenn die Kante im Tip-Bereich zu tief im Wasser liegt. Man spürt die Breite der Tips.

Während das Spike bei Flach­wasser mit großer Laufruhe punkten kann, dreht sich im Kabbelwasser das Bild. Das kleinere Core und die weicher abgestimmte Flydoor bieten im Chop deutlich mehr Komfort und Laufruhe als das XXL-Duotone. Es erfordert aktive Beinarbeit, um die Schläge auszu­gleichen. Beim Höhelaufen überzeugt das Spike wiederum. Durch das gute Gleitverhalten, den satten Grip und die gerade Out­line zieht es Höhe wie auf Schienen, ohne dass sich der Pilot dafür sonderlich ins Zeug legen müsste.

Bei der Agilität sind wir etwas zwiegespalten. Ja, das Spike Textreme ist straff und für die Größe enorm reaktiv und präzise zu fahren. Doch es benötigt kraftvolle Lenkimpulse und das Handling wirkt weniger spielerisch als beim kleineren Core. Das Duotone zieht in relativ weiten Turns in die Halse und aufgrund der Breite erfolgen die Kantenwechsel gemächlicher. Für Carving-Freaks ist das Spike damit schlicht zu groß, aber das ist auch nicht sein primärer Einsatzzweck.

Dafür liefert es für einen Leichtwindboli­den solide Sprungleistungen. Zwar will es mit Kraft aufgeladen werden und der Absprung verlangt etwas Eingewöhnung, damit sich die kräftig zubeißende Kante vom Wasser löst, passt aber das Timing, springt es explosiv mit viel Dynamik in ansehnliche Höhen. Bei der Landung sollte man nicht allzu viel Komfort erwarten, denn das steife Board setzt mit dem ebenen Unterwasserschiff eher hart auf. 

Fazit:

Ein Board für Frühgleiter, die es sportlich straff mögen. Das Spike Textreme hat seine Stärken beim Flachwasserheizen im unteren Windbereich. Dafür vermisst man im Kabbel etwas Komfort und Laufruhe. 

TECHNISCHE DATEN:

Länge: 153 cm        

Breite: 47 cm

Breite Tips: 35,5 cm

Gewicht: 4.180 g        

Finnen: Carbon 50 mm     

Stance-Optionen: stufenlos verstellbar

Stance-Winkel: stufenlos verstellbar

Preis:

1.318 EUR inkl. Finnen/Pads

Gut / Weniger Gut

  • frühes Angleiten und hohes Tempo
  • einfaches, effizientes Höhelaufen
  • Fahrkomfort und Laufruhe im Kabbelwasser

Weitere Leichtwind-Boards im Test:

Core Fusion 4 LW, Flysurfer Flydoor

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